Eine weitere schöne Form von Büchern sind Notizbücher. Sie werden besonders durch den persönlichen Gebrauch und zeigen, was Menschen wichtig war bzw. was sie für notierenswert hielten.
Die hier gezeigten Notizbücher gehörten Johann Michael Kratz (1807-1885). Kratz‘ Interesse galt der Geschichte der Stadt Hildesheim, des Bistums und der Region. Dafür sammelte er alles an historischen Materialien, derer er habhaft werden konnte, fertigte überaus genaue Abschriften bzw. Zeichnungen sowie akribische Notizen, Auswertungen und Kommentare an.
Kratz beschrieb seine Notizbücher mal von vorn, mal von hinten, auf dem Kopf, mittendrin. Den Seitenfolgen scheinen kein zuvor erdachtes Konzept oder eine strenge Chronologie zugrunde zu liegen. Sie sind somit wirkliche Notizbücher, Gebrauchsgegenstände, die nur um des Notierens Willen gezückt und unabhängig von anderen Einträgen beschrieben wurden.
In den Notizbüchern finden sich u.a. zum Großteil Notizen zu Inschriften. Diese schrieb Kratz nicht nur ab, sondern zeichnete sie so genau nach, dass sich heute verlorene Inschriften durch seine Notizen sogar datieren lassen.