oder Hildesheimer Orationale.
Die Pergamenthandschrift wurde zu Beginn des 11. Jh. in der bedeutendsten Malschule der Zeit, die im Benediktiner-Kloster auf der Reichenauer angesiedelt war, gestaltet und im bayerischen Kloster Seeon geschrieben. Sie wurde vermutlich zusammen mit einem anderen liturgischen Buch, dem sog. Reichenauer Perikopenbuch, das sich seit dem Ende des 17. Jh. in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel befindet, von Kaiser Heinrich II. im Jahr 1022 für den Hildesheimer Dom gestiftet.
Aufgrund ihrer wertvollen, reichhaltigen und künstlerisch hochwertigen Ausstattung (neun Bildseiten in Deckfarbenmalerei auf Goldgrund und sechs Initialseiten) zählt das Hildesheimer Orationale zu den wichtigsten Repräsentanten der ottonischen Buchmalerei.