Huch? Ein Brettspiel? Hat die Dombibliothek sich heute so sehr im Regal vertan?
Nein! Mitnichten. Bei diesem Objekt handelt es sich durchaus um ein Buch, das im internen Hausgebrauch auch meist nur „das Schachbuch“ genannt wird. Dieser Name täuscht aber. Bei dem Inhalt handelt es sich nämlich nicht um einen Text der Gattung „Schachbuch“ – was es durchaus nämlich gab –, sondern um einen Kommentar zu Pomponius Melas Werk „De situ orbis“, also einer Beschreibung der im 1. Jahrhundert nach Christi bekannten Welt aus dem 17. Jahrhundert.
Es erweckt den Anschein, dass einige Schüler des Jospehinums, aus dessen Bestand dieses Buch stammt, sich für den Unterricht einen anderen Zeitvertreib suchten und statt im Geographieunterricht aufzupassen, sich für Mühle oder Dame entschieden.
Derart einfache Spielfelder für bspw. Mühle findet man an vielen Orten: so haben einige historische Möbelstücke nachträglich eingeschnitzte Spielfelder, sogar Kirchenbänke, oder auch Alltagsgegenstände wie ein Fassdeckel des Schiffs Mary Rose aus dem 16. Jahrhundert.