Die Materialien, die für Einbände von Bücher in den letzten Jahrhunderten genutzt wurden, fallen äußerst unterschiedlich aus – und man muss nicht einmal bei Künstlerbüchern oder exotischen Einbandformen schauen.
Spricht man von mittelalterlichen Büchern, denken viele als erstes an schwere Holzdeckel, die vollständig mit Leder überzogen sind. Und nimmt man dazu die zeitgenössischen Einbände, liegt man auch oft richtig, aber im Laufe ihrer Lebensgeschichte erfuhren viele mittelalterliche Bücher, wie hier am Beispiel einiger Inkunabeln, verschiedenste Behandlungen, wodurch unterschiedlichste Materialien vorzufinden sind.
Hier sehen wir nicht nur einen Halbledereinband mit Eichenholzdeckeln und Leder über den Rücken, sondern auch eine Inkunabel mit einen hellen Pergamenteinband und Deckeln aus Pappe, aus einem späteren Jahrhundert. Vielleicht war der alte Einband so kaputt, dass er komplett ausgetauscht werden musste?
Davor steht ein ganz simpler Einband aus grauer Pappe und einer zerschnittenen Handschrift, die als Verstärkung für den Rücken wiederverwertet wurde. Und als kleinstes Buch in diesem Quartett ist wiederum auch ein Druck aus dem 15. Jahrhundert, der aber noch einmal später, wahrscheinlich im 19. Jahrhundert, neu gebunden wurde und einen Einband mit Buntpapier bekam.