Heute erfahren wir ein bisschen mehr über eine weitere wichtige Person aus der Geschichte: Johann Michael Kratz (1807-1885).
Er wurde am Moritzberg als Sohn eines Tischlers geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums Josephinum studierte er zunächst Theologie am Hildesheimer Priesterseminar, ging dann jedoch an die Universität Gießen, wo er Geschichte und Germanistik studierte. 1832 wurde er mit Auszeichnung promoviert. Seit 1840 war er Bibliothekar der Dombibliothek.
Zwei Ehen machten Kratz wahrscheinlich finanziell unabhängig und ermöglichten ihm ein Leben als Privatgelehrter in der Hildesheimer Kreuzstraße. Sein Leben widmete er der Geschichte der Stadt, des Bistums und der Region. Dafür sammelte er alles an historischen Materialien, derer er habhaft werden konnte, fertigte überaus genaue Abschriften und Zeichnungen sowie akribische Notizen, Auswertungen und Kommentare an. Viele der Originale, die Kratz in den Händen hielt, existieren heute nicht mehr uns so haben seine Abschriften und Auswertungen den Stellenwert von Quellen. Sie sind im Bestand als "C-Akten" bekannt.
Die Erschließung, Erforschung und Digitalisierung der C-Akten wird in mehreren Schritten durch Projekte realisiert. Die Ergebnisse der Digitalisierung im Rahmen des Projektes "WissensWandel" werden öffentlich in unserer Bilddatenbank bereitgestellt.