Prof. Aschoff "Der Bischof als Kriegsherr" (27. Juni)

Bei der Veranstaltung des Vereins für Geschichte und Kunst im Bistum Hildesheim spricht Prof. Dr. Hans-Georg Aschoff am 27. Juni 2019 um 18 Uhr in der Dombibliothek zum Thema "Der Bischof als Kriegsherr - Die Große Hildesheimer Stiftsfehde und ihre Folgen für Kirche und Hochstift".
 

 

 
Die Große Hildesheimer Stiftsfehde (1519 - 1523), die Bischof Johann von Sachsen-Lauenburg mit den benachbarten welfischen Herzögen Erich I. von Calenberg-Göttingen und Heinrich dem Jüngeren von Wolfenbüttel ausfocht, endete mit dem Quedlinburger Rezess von 1523. Danach musste das Fürstbistum Hildesheim große Teile des Territoriums an die welfischen Fürsten abtreten ("Großes Stift"), was zu einer erheblichen Schwächung des Bischofs als Landesherr führte und die Ausbreitung der Reformation sowohl in den welfischen Gebietsteilen als auch im restlichen bischöflichen Herrschaftsgebiet ("Kleines Stift") förderte.
 
In den folgenden Jahrzehnten war es ein elementarer Bestandteil der bischöflichen Politik, wieder in den Besitz des "Großen Stiftes" zu gelangen. Dies wurde erst während des Dreißigjährigen Krieges in den 1640er Jahren erreicht. Danach regierte - eine Ausnahmeerscheinung in der frühneuzeitlichen deutschen Verfassungsgeschichte - der katholische Landesherr über eine mehrheitlich protestantische Bevölkerung.