Erschließung C-Akten

Digitalisierung und Erschließung des Nachlasses von Johann Michael Kratz (C-Akten)

Die "C-Akten" sind die ungefähr 2000 Mappen des handschriftlichen Nachlasses von Johann Michael Kratz (1807 - 1885). Die Mappen beinhalten, was der Hildesheimer Historiker und Bibliothekar über mehrere Jahrzehnte zusammengetragen, abgeschrieben und aufgearbeitet hat. Sie sind seit Jahren als eine einzigartige Quelle zur Regionalgeschichte der Stadt, der Region und des Bistums bekannt. Ihre zeitlichen Schwerpunkte liegen in der Zeit des 16. bis 18. Jh. Vieles, was Kratz abschrieb oder auswertete, ist heute verloren, so dass seine Stücke vielfach den Quellenwert von Originalen besitzen.

Es ist die Sicherung und Erschließung des Materials, insbesondere auch eine Digitalisierung vorgesehen. Ein Ziel ist es, den kulturellen und historischen Wert der C-Akten herauszuarbeiten und sie sowohl der Wissenschaft als auch der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ein erster Schritt, um diesen einzigartigen Überlieferungspool zu erschließen, wurde bereits 2017 gemacht: Mit Hilfe von Erträgen einer privaten Stiftung zugunsten der Dombibliothek, die von der BürgerStiftung Hildesheim verwaltet wird, wurden kurzzeitig zwei studentische Mitarbeiter eingestellt. Sie nahmen systematische Stichproben im Bestand der C-Akten vor.

2018 begann ein von der VGH-Stiftung mit €30.000 gefördertes Projekt, in dessen Rahmen sich ein wissenschaftlicher Mitarbeiter um die Erschließung und Verzeichnung der Akten kümmerte. Dieser Schritt wurde 2019 abgeschlossen.

2021 konnte durch das Förderprogramm "WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur" des dbv (Deutscher Bibliotheksverband e.V.) mit der Digitalisierung der C-Akten begonnen werden.

Der Abschluss der Digitalisierung soll durch neu beantragte Projektmittel gelingen.

Für die Verzeichnung und Erschließung der Digitalisate wird es eines weiteren eigenständigen Projekts bedürfen, da dieser wichtige Schritt besonders zeitintensiv ist.

Die bereist digitalisierten C-Akten können bis zu ihrer Vervollständigung und Erschließung jedoch schon in der DiLe eingesehen werden. [Link]

2018 - Erschließungsprojekt

2018 begann ein von der VGH-Stiftung gefördertes Projekt, das konkret die Zusammengehörigkeit der ca. 5.000 Urkunden des Bistumsarchivs Hildesheim, der Frühneuzeitlichen Handschriften und den sogenannten C-Akten der Dombibliothek erforschte.

Diese Bestände gehörten ursprünglich zu einem seit dem 16. bis ins 19. Jahrhundert reichenden, am Domhof zusammengeführten und gepflegten Überlieferungspool.

Das Bistum Hildesheim verfügt über Schriftüberlieferung, die praktisch so alt ist wie das Bistum selbst. Dies umfasst die gesamte Breite dessen, was überhaupt an Schriftquellen überliefert wurde. Dazu zählen (Pergament-)Handschriften, Gedrucktes, Bücher, Urkunden und Akten, die, dort verschiedenen Bestandsgruppen zugeordnet, im Bistumsarchiv und in der Dombibliothek aufbewahrt werden.

Dies ist einzigartig im deutschsprachigen Raum: Ein „Archiv“ mit einer in der frühen Neuzeit fast ungebrochenen Kontinuität und einer räumlichen Konzentration der Überlieferung vor Ort. Diese reiche und bis in die Anfänge des Bistums zurückreichende Überlieferungssituation macht es sogar wahrscheinlich, dass sich die Traditionen und Spuren bis ins Mittelalter zurückverfolgen lassen.

 

2021 - Digitalisierungsprojekt

2021 konnte durch das Förderprogramm "WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur" des dbv (Deutscher Bibliotheksverband e.V.) mit der Digitalisierung der C-Akten begonnen werden.

Mit dem Förderprogramm „WissensWandel“ unterstützt der Deutsche Bibliotheksverband Bibliotheken und Archive bei ihrer digitalen Weiterentwicklung. Das Programm ist Teil des Rettungs- und Zukunftsprogramms NEUSTART KULTUR der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Ziel ist es, Bibliotheken und Archive dabei zu unterstützen, den Zugang zu ihren umfangreichen Angeboten und Beständen zukünftig auch unabhängig von einer Nutzung vor Ort in deutlich größerem Umfang als bisher zu sichern, neuartige (digitale) Formate der Wissens- und Informationsvermittlung zu entwickeln und ein nachhaltiges hybrides Angebotsportfolio mit einer Kombination aus digitalen und analogen Services dauerhaft und flächendeckend zu etablieren.

Dr. Thomas Scharf-Wrede (Direktor des Bistumsarchivs), Michael Heinrich Schormann (stellvertretender Geschäftsführer der VGH-Stiftung), Weihbischof Heinz-Günter Bongartz (Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators), PD Dr. Monika Suchan (Direktorin der Dombibliothek) und Philipp Heil (wissenschaftlicher Mitarbeiter der Dombibliothek).