Der Albani Psalter ist die wohl spektakulärste, bedeutendste und wertvollste Handschrift nicht nur der Dombibliothek, sondern des Bistums Hildesheim. Denn sie ragt in künstlerischer und materieller Ausstattung weit über vergleichbare Bücher ihres Jahrhunderts hinaus.
Die Pergamenthandschrift entstand wahrscheinlich um 1135 in der Benediktiner-Abtei St. Albans – nordwestlich von London gelegen – unter Abt Geoffrey von Gorham (1119–1146) und wurde vermutlich für die Rekluse Christina von Markyate (ca. 1096–ca. 1155) bestimmt.
Der Codex umfasst im Wesentlichen einen liturgischen Kalender, 40 ganzseitige Miniaturen, einen Psalter mit Gebeten und Gesängen, das Alexis-Lied und einen Brief des Papstes Gregor I. (beides in altfranzösischer Sprache) sowie eine abschließende Doppelseite, die das Martyrium des Klosterpatrons Alban und König David als Musizierenden gegenüberstellen.
Englische Benediktiner, die im 17. Jahrhundert das Kloster Lamspringe besiedelten, brachten die Handschrift mit sich. Von dort gelangte sie in den Besitz der Hildesheimer Benediktiner von St. Godehard. Diese schenkten den Psalter 1827 der Gemeinde von St. Godehard, in deren Eigentum sie sich bis heute befindet. Die Dombibliothek verwahrt den Albani Psalter und beteiligt sich durch Veröffentlichungen, Tagungen und Projekte an der wissenschaftlichen Erschließung.
► Eine digitalisierte Ausgabe der gesamten Handschrift sowie ein umfangreicher Kommentar sind online einsehbar.