Mittelalterliche Handschriften

Die mittelalterlichen Handschriften der Dombibliothek umfassen über 200 Bände aus der Zeit bis 1520.

Hinzu kommen über 40 Fragmente, die ursprünglich meist als Makulatur dienten und heute herausgelöst aufbewahrt werden.

Es handelt sich um keine unter einer einzigen Signatur aufgestellten Sammlung. Bei der Aufstellung bzw. Signaturenvergabe im 19. Jahrhundert wurden die vorherigen Stationen bzw. Besitzer berücksichtigt.  Daher bezeichnet z. B. „Hs St. God“ eine Handschrift aus dem Kloster St. Godehard.

Die Signatur „Hs“ bezeichnet eine bereits im 19. Jahrhundert in der der Dombibliothek befindliche Handschrift; zugleich wird diese Signaturengruppe auch heute genutzt, um Neuzugänge an Handschriften einzupflegen.

Der älteste vollständige Kodex der Dombibliothek ist das sogenannte Hildesheimer Orationale. Es wurde in den 1020er Jahren im richtungsweisenden Skriptorium des Klosters Reichenau hergestellt und ist eines der herausragenden Objekte der Dombibliothek.

Zu diesen Highlights gehören unter anderem auch der ca. 100 Jahre jüngere Albani Psalter aus dem englischen St. Albans-Kloster oder der Codex Rotundus, der im 15. Jahrhundert für den burgundischen Herzogshof entstand.

Unter den mittelalterlichen Handschriften findet sich nicht nur geistliche Literatur, sondern ein vielfältiges Spektrum des zeitgenössischen Bildungskanons sowie Alltags- bzw. Verwaltungsschriftgut wie die Kornregister des Klosters St. Godehard von 1465 oder auch eine Sammlung von 158 Professzetteln des Klosters St. Michael aus der Zeit vom 11. bis 19. Jahrhundert.

Der überwiegende Teil der mittelalterlichen Handschriften ist in einem modernen Katalog beschrieben:

Unter den dort nicht erfassten Werken befinden sich einige Neuerwerbungen: ein scholastisches Traktat der Hildesheimer Fraterherren, entstanden 1478/80; ein Psalterium aus dem Hildesheimer Kloster der Augustinerchorherren (Sültestift) (13./15. Jh.); sowie eine Handschrift des mystischen Traktats „Sieben Wege zur Ewigkeit“ des Franziskaners Rudolf von Biberach (2. Hälfte 14. Jh.), das aus der Klosterbibliothek der Hildesheimer Magdalenerinnen stammt.

Eine Übersicht über diese und andere bisher nicht beschriebenen Werke befindet sich im Aufbau.

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Philipp Heil | E-Mail